Hansjörg Schertenleib

Hansjörg Schertenleib, geboren am 4. 11. 1957 in Zürich. Ausbildung zum Schriftsetzer/Typographen; Besuch der Gestalterischen Berufsmittelschule an der Kunstgewerbeschule Zürich. Längere Aufenthalte in Norwegen, Dänemark, Wien und London. Von 1980–1984 Redaktionsmitglied einer Literaturzeitschrift. Seit 1981 freier Autor; Mitarbeiter verschiedener Zeitungen und Zeitschriften, vorwiegend als Film- und Rockkritiker. Für die Spielzeit 1991 Hausautor am Theater Basel; ab 1999 auch als Übersetzer von Sam Shepard. Lebte ab 1996 in County Donegal in Irland, von 2005 bis 2015 er in Irland und der Schweiz, danach abwechselnd in Suhr (Kanton Aargau) und an der US-amerikanischen Ostküste. Seit 2020 lebt er im Burgund.

*  4. November 1957

von Ulrich Horn und Andreas Paschedag

Essay

Hansjörg Schertenleibs Stärke war zunächst die Prosa. Dagegen wirkten seine frühen Gedichte und Hörspiele wie Vorarbeiten und Fingerübungen zu seinen Erzählungen und dem Roman „Die Ferienlandschaft“ (1983). Die Gedichte des Bandes „Auf der Haupttribüne Fahnen im Wind und Schlachtrufe“ (1981) geben Beobachtungen und Stimmungen wieder, die sich auch in seinen späteren Prosaarbeiten finden, wie zum Beispiel Reiseimpressionen aus Norwegen, die ganz ähnlich auch in der Erzählung „Grip“ (1982) stehen. Sogar einzelne Formulierungen sind wörtlich in die Erzählungen übernommen. Dies ist möglich, da sich Schertenleib in den Gedichten der gleichen sachlich konstatierenden Sprache bedient ...